CDU-Ortsunion Roxel
#WIRINMÜNSTER

CDU im Westen gegen Gefährdung der Natur durch einen Wanderweg entlang der kompletten Aa

Antrag: dem Bürgerwunsch nach mehr Freizeitmöglichkeiten nachkommen

Die CDU-Ortsunionen im Westen wenden sich einstimmig gegen die Überlegungen, einen Wanderweg entlang der Aa vom Aasee bis zur Burg Hülshoff anzulegen. „Die auf dem ersten Blick charmante Idee entpuppt sich jedoch bei näherem Hinsehen als ein massiver Eingriff in den Natur- und Artenschutz“, äußern sich die Ortsunionsvorsitzenden Meik Bruns (Nienberge) und Christoph Brands (Roxel) kritisch. Die Aa sei von ihrer Mündung in den Aasee bis zur Stadtgrenze im Westen sehr unterschiedlich ausgeprägt. So seien vor wenigen Jahren im Bereich zwischen Aasee und Haus Kump / Sentruper Straße aufwändige Renaturierungsarbeiten erfolgt mit dem Ziel, den natürlichen Verlauf wieder zu ermöglichen sowie Pflanzen und Tiere anzusiedeln. Ein Wanderweg entlang der geschützten Aa stehe im Widerspruch zur Renaturierung, so die CDU.

Es werde erheblicher finanzieller Aufwand seitens der Stadt Münster für die Renaturierung betrieben, das Areal werde sehr gut vom Wild angenommen. Eine Zerstörung dieses Renaturierungsprojektes stehe dem Artenschutz, dem Naturschutz und der Verwendung von Steuergeldern massiv entgegen.

„Wir erinnern aber an die Anregung der CDU Mecklenbeck im Rahmen der Diskussion über ein neues Leitbild Aasee im Jahre 2011, einen überschaubaren Lückenschluss zwischen dem bereits vorhandenen Wegenetz des Aasees und dem im Landschaftspark Mecklenbeck zu schaffen, durch den eine durchgängige Wegeverbindung zwischen Stadt bis nach Roxel entstehen könnte“, so der Mecklenbecker Ratsherr Ulrich Möllenhoff.

Im weiteren Verlauf bis zum Stodtbrockweg sei die Aa fast vollständig von äußeren Einflüssen befreit ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, sodass sich bereits wieder seltene und vom Aussterben bedrohte Tierarten angesiedelt hätten. „Dieses Refugium ist durch die Anlegung eines Wanderweges sehr stark gefährdet“, so Albachtens CDU-Vorsitzender Franjo Wöstmann. Zudem solle man nicht der naiven Vorstellung Glauben schenken, dass sich die Menschen strikt an aufgestellten Verbotsschildern hielten.

Ein weiter Punkt sei, dass Grundstücksanlieger ein Zerschneiden ihrer Flächen befürchten müssen, wenn es nach den Plänen der SPD gehe. In diesem Zusammenhang wiesen die Christdemokraten zudem auf den Landschaftsplan Roxeler Riedel hin. Darin seien entlang der Aa besonders schützenswerte Bereiche ausgewiesen. Der betroffene Raum gehört in seiner Gesamtheit im Uferbereich der Aa zum Naturschutzgebiet Aa-Tal. Diese Schutzausweisung ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz erforderlich, da u.a. die Wiederherstellung einer weitgehend naturnahen Gewässeraue als zentrale Achse eines Biotopverbundsystems erfolgen soll. Es soll eine Wiederherstellung einer naturnahen Fließgewässerdynamik einschließlich naturnaher Steil- und Flachufer, Uferabbrüchen, Auskolkungen, offener Sandablagerungen und Überschwemmungsräume entwickelt werden. Die Erhaltung, Selbstentwicklung und Förderung von Lebensgemeinschaften oder Lebensstätten von zum Teil stark gefährdeter bzw. vom Aussterben bedrohter, wildlebender Pflanzen- und Tierarten, insbesondere von Wiesen- und Wasservögeln, Reptilien, Amphibien, Fischen, Libellen und Wasserinsekten soll gefordert werden.

Auf andere Weise wollen die Christdemokraten im Westen dem steigenden Bedürfnis der Bürgerinnen und Bürger nachkommen, sich mehr an der frischen Luft zu bewegen. Dazu werde die Stadt Münster in Kooperation mit Sport- und Wandervereinen gebeten, vorhandene Stadtteilrundwege, wie zum Beispiel den Lyrikweg zwischen Haus Rüschhaus und Burg Hülshoff, publik und leicht zugänglich zu machen. Dies sei beispielsweise in Apps realisierbar, die schon viele für das Radfahren oder Wandern nutzten. „Wir sehen hier viele bereits vorhandene Wege durch interessante Stadtteile und Münsters Parklandschaft, die einfach und nahezu kostenlos den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt werden können und eventuell punktuell mit geringem Aufwand noch besser vernetzt werden können“, so Ratsmitglied Dr. Martin Lücke abschließend.